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30.06.2021

Die Landarztquote - Hessens neuer Weg zum Medizinstudium

Die Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land ist ein zentrales Anliegen der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Dazu bedarf es unterschiedlicher Maßnahmen, wie unter anderem einer Landarztquote. Bereits im Koalitionsvertrag wurde dieser wichtige Baustein vereinbart, den wir jetzt per Gesetz zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Hessen umsetzen werden.

Mit dem neuen Gesetz wollen wir zwei Vorabquoten von insgesamt 7,8 Prozent beim Medizinstudium verankern: 6,5 Prozent entfallen dabei an Haus- und Kinderärzt*innen, 1,3 Prozent an Ärzt*innen im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Mit der Quote können sich 65 von 1000 Medizinstudierenden pro Jahr fest dazu verpflichten, zehn Jahre lang als Haus- oder als Kinderärzt*innen in unterversorgten Gebieten zu arbeiten.13 Studierende verpflichten sich für den gleichen Zeitraum für den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Hausärzt*innen sowie Kinderärzt*innen sind besonders wichtig für die ambulante medizinische Versorgung. Zudem hat gerade die Corona-Pandemie deutlich gemacht, wie sehr das Gesundheitswesen auf einen leistungsfähigen und personell gut ausgestatten Öffentlichen Gesundheitsdienst angewiesen ist. Der Startschuss soll zum Wintersemester 2022 fallen.

Bisher vergibt Hessen 20 Prozent aller Medizinstudienplätze ohne Numerus Clausus zum Beispiel an ausländische Mitbürger*innen oder bei außergewöhnlichen Härtefällen. Davon werden 7,8 Prozent auf die Landarztquote umgelegt. Die drei Medizinfakultäten in Frankfurt, Gießen und Marburg entscheiden über die Zulassung der Studierenden. Dabei soll weniger die Abiturnote eine Rolle zur Hochschulzugangsberechtigung spielen, als vielmehr die fachspezifische Eignung, berufliche Erfahrung in einem Gesundheitsberuf oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Damit werden vor allem auch soziale und kommunikative Kompetenzen im Umgang mit Patient*innen beim Auswahlverfahren berücksichtigt.

Um die Studierenden gut auf ihre zukünftige Tätigkeit vorzubereiten, gehört folgendes Schwerpunktcurriculum flankierend dazu: Mentoring-Programme, Praktika in ländlich gelegenen Praxen, Begleitseminare an Universitäten, finanzielle Unterstützung durch Stipendien und die Gewährleistung eines nahtlosen Übergangs zwischen Aus- und Weiterbildung. 


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