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29.06.2021

Ausbau der Fremdsprachen an Hessens Schulen

Die schwarz-grüne Koalition hat sich dazu entschieden, vier Fremdsprachen als neue zweite und dritte Fremdsprache im Schulunterricht anzubieten: Polnisch, Portugiesisch, Arabisch und Chinesisch. Derzeit umfasst das schulische Angebot an 2. und 3. Fremdsprachen an allgemeinbildenden Schulen in Hessen bereits Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Altgriechisch und Latein sowie als neubeginnende Fremdsprache in der gymnasialen Oberstufe Chinesisch.

Es war eine Entscheidung für diese vier Sprachen, die aufgrund von Prognosen hinsichtlich der Nachfrage der Schüler*innen getroffen wurde. Eine Geringschätzung oder Ausgrenzung nicht berücksichtigter anderer Sprachen und ihrer Sprecher*innen war und ist hiermit in keiner Weise beabsichtigt. Es steht außer Frage, dass wir GRÜNEN die in den vergangenen 60 Jahren gewachsene Verbindung und Verbundenheit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und ehemaligen Anwerbestaaten wie der Türkei sowie die sprachliche und kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft im Allgemeinen und selbstverständlich auch die Kultur und Sprache unserer türkischen Mitbürger*innen in Deutschland wertschätzen.

Mehrsprachigkeit ist eine gewinnbringende Ressource, die wir auch im schulischen Kontext fördern wollen. Dies geschieht im Rahmen des herkunftssprachlichen Unterrichts für mehrsprachige Schüler*innen oder Schüler*innen nicht-deutscher Herkunftssprache (für die Sprachen Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Mazedonisch, Polnisch, Portugiesisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch und Türkisch), um die Sprachkenntnisse, die aus dem persönlichen Kontext bereits mitgebracht werden, zu fördern und zu vertiefen. Gleichwohl ist der Wunsch nachvollziehbar, nicht nur beim herkunftssprachlichen Unterricht, sondern auch beim schulischen Fremd-sprachenangebot eine Berücksichtigung der eigenen Herkunfts- bzw. Zweitsprache zu finden.

Wir GRÜNEN standen und stehen einer Erweiterung um Türkisch offen gegenüber. Deswegen wollen wir hierzu einen neuen Schulversuch starten. Wenn sich die Nachfrage nach Türkisch als Fremdsprache so positiv wie erhofft einstellt, steht einer weiteren Erweiterung des Fremdsprachenangebots nichts entgegen.

Wichtige Argumente für eine perspektivische Berücksichtigung des Türkischen sind für uns, dass die Sprache immer weniger im persönlichen Kontext weitergegeben wird, aber aus diesem trotzdem ein erhöhtes Interesse als Fremdspracherwerb resultieren könnte. Zudem wird die wirtschaftliche und kulturelle Verbindung Deutschlands mit der Türkei aufgrund der Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte dauerhaft eng bleiben, was ebenfalls für ein Ansteigen der Nachfrage nach diesem Fremdsprachenangebot spricht.

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