Die Herausforderungen und Anforderungen an den Schulen sind derzeit ohne Frage groß: zusätzliche Förderbedarfe nach Corona, über 15.000 geflüchtete Schüler*innen aus der Ukraine, steigende Anforderungen in den Bereichen Digitalisierung, Ganztag, Inklusion und vieles mehr. Das Land sieht die Bedarfe an den Schulen und handelt entsprechend: Mit dem Doppelhaushalt 2023/2024 wird ein klarer Schwerpunkt auf die Schulen gelegt. Der Bildungsetat steigt auf ein Rekordniveau von über fünf Milliarden Euro im Jahr 2024. Jeder vierte Euro fließt in die Bildung und damit die Bildungschancen der Menschen in Hessen.
Ein großes Highlight ist der Schritt in die Besoldung von Grundschullehrkräften nach A13, die wir GRÜNE schon im letzten Wahlprogramm gefordert haben. Vorgesehen ist eine stufenweise Anhebung der Besoldung von A12 auf A13, wie auch in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Eine erste Zulage wird es schon dieses Jahr zum 1. August geben.
Damit wird der Bedeutung der Grundschule für den erfolgreichen Bildungsweg von Kindern sowie den gestiegenen Anforderungen in den Bereichen Ganztag, Inklusion, Deutsch als Zweitsprache und sozialpädagogischer Förderung Rechnung getragen. Die Arbeit an Grundschulen und weiterführenden Schulen ist nicht gleichartig – aber als gleichwertig zu betrachten! Nicht zuletzt mit Blick auf den ab dem Jahr 2026 schrittweise geltenden Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulalter werden die Anforderungen an die Arbeit an Grundschulen nochmals steigen. Zudem können in Zeiten eines hohen Fachkräftebedarfs Wettbewerbsnachteile gegenüber angrenzenden Ländern vermieden werden.
Ein weiterer grüner Erfolg ist die erneute Ausweitung der Weiterbeschäftigung von befristet tarifbeschäftigten Lehrkräften in den Sommerferien. Das Absenken der Mindestbeschäftigungsdauer von 35 auf 30 Wochen stärkt die Attraktivität der Arbeit an Hessens Schulen und stellt damit eine gute Investition in die Lehrkräfteversorgung dar. Bereits 2018 wurden die Kriterien zur Weiterbeschäftigung von Vertretungslehrkräften in den Sommerferien zugunsten der betroffenen Lehrkräfte entschärft und die notwendige Gesamtbeschäftigungsdauer von 39 auf 35 Wochen gesenkt.
Zudem erfolgt ein erneuter massiver Aufwuchs von rund 4000 Lehrkräftestellen. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der grünen Regierungsbeteiligung im Jahr 2014 geschaffenen Stellen auf über 9000 – das ist ein Zuwachs von knapp 20 Prozent! Hiermit soll die Lehrkräfteversorgung vor dem Hintergrund steigender Geburtenraten und der Aufnahme geflüchteter Schüler*innen sowie aufgrund von pädagogischer Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Ganztag, Inklusion und sozialpädagogischer Förderung sichergestellt werden. Die Studienplatzkapazitäten in den Mangelbereichen des Grund- und Förderschullehramts wurden bereits seit dem Jahr 2017 schrittweise um 345 Plätze im Grundschullehramt und um 135 Plätze im Förderschullehramt erweitert. Weitere 60 Studienplätze werden im neuen Studiengang für ein Lehramt für Förderpädagogik an der Universität Kassel angeboten. Insgesamt werden die Ausbildungskapazitäten damit im Vergleich zum Jahr 2014 um 70 Prozent gesteigert.
Nicht zuletzt mit einem erneuten Aufwuchs sozialpädagogischer Unterstützungskräfte (UBUS) um rund 150 auf 1130 Stellen sowie inzwischen 50 Schulgesundheitsfachkräften wird die multiprofessionelle Arbeit an Hessens Schulen gestärkt und zusätzliche Unterstützung für Kinder und Jugendliche geschaffen, die durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie besonderen Unterstützungsbedarf haben.
Mit diesen Maßnahmen sorgt das Land für Entlastung bei den Lehrkräften, stärkt die Schulen an den Orten mit den größten Herausforderungen und schafft mehr Raum für die individuelle Förderung von Schüler*innen. Dieser Haushalt trägt eine klare grüne Handschrift und zeigt, dass Investitionen in Bildung oberste Priorität haben.