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20.03.2024

Genderverbot von Schwarz-Rot

Welche Regeln gelten für Abiturient*innen?

„Demokratie lebt von der Freiheit der Sprache! Das bedeutet für uns GRÜNE unter anderem, dass die Verwendung geschlechtergerechter Sprache mit Hilfe von Sonderzeichen weder verpflichtend sein noch verboten werden darf. Einen Zwang darf es in beide Richtungen nicht geben“, erklärt Julia Herz, frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion. „Kurioserweise hat ausgerechnet die schwarz-rote Koalition als selbsternannte Verfechterin einer Politik „des mündigen Bürgers“ ohne Bevormundung und Verbote bereits bei der Vorstellung ihres Sondierungspapiers angekündigt, die Freiheit der Sprache an Schulen, Hochschulen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch ein Genderverbot einschränken zu wollen“, zeigt sich Herz irritiert.

„Während Wissenschaftsminister Gremmels diese Ankündigung für den Hochschulbereich vernünftigerweise bereits im ersten Plenum der neuen Wahlperiode wieder einkassiert hat, sind die genauen Pläne zur Umsetzung im Schulbereich noch völlig unklar“, betont Herz. Zwar könne man sicherlich argumentieren, dass es zum Erlernen und zur Festigung von Rechtschreiberegeln an Grundschulen und der Sekundarstufe I sinnvoller ist,  auf die Verwendung von gendergerechter Sprache mit Sonderzeichen und Glottisschlag zu verzichten. „Oberstufenschüler*innen und insbesondere Abiturient*innen als junge Erwachsene und mögliche angehende Studierende sollten aber selber entscheiden können, ob sie mit Sonderzeichen und Glottisschlag gendern wollen und bei schlüssiger Anwendung keine Punktabzüge und schlechtere Noten befürchten müssen“, findet Herz. In Anbetracht der bevorstehenden Abiturprüfungen bräuchten Hessens Abiturient*innen deswegen nun schnellstmöglich Klarheit, ob die Regelungen der vergangenen drei Jahre, in denen die Schulen noch vom CDU-Kultusministerium angewiesen wurden, das Gendern in Abiturprüfungen nicht als Fehler zu werten, fortbestehen. „Aus diesem Grund habe ich Kultusminister Schwarz in einem Brief zu einer zeitnahen Klarstellung aufgefordert. Wir rufen die Landesregierung auf, ihren Kulturkampf abzusagen und Vernunft walten zu lassen: Es wäre falsch, nun kurz vor den diesjährigen Abiturprüfungen die bestehende Regelung der letzten Jahre zu ändern und damit Unruhe in die Abiturvorbereitung zu bringen.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Lisa Uphoff
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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