GRÜNE besorgt über Kongress in Kassel: Forum für die gefährliche These von der „Heilbarkeit“ Homosexueller

Mit großer Sorge blickt der lesben- und schwulenpolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag, Kai Klose, auf Referenten des Kongresses „Sexualethik und Seelsorge“ Ende Mai in Kassel. „Leider wird dort – erneut nach dem Kongress 2009 in Marburg – wiederum Referenten ein Forum geboten, die seit Jahren mit Aussagen zur angeblichen ,Heilbarkeit‘ von Homosexualität Schlagzeilen machen.“ Bei dem Kongress, den das Weiße Kreuz e.V. vom 22. bis zum 24. Mai in Kassel veranstaltet, sind Markus Hoffmann von „Wüstenstrom e.V.“ und Christl Vonholdt vom „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG)“ unter den Rednern.

„Hoffmann und Vonholdt sind zwei Protagonisten der deutschen Konversionstherapeutenszene“, so Klose, „dass ihnen in Kassel im Rahmen dieses Kongresses ermöglicht wird, Seminare zum Beispiel zum Thema ‚Sexuelle Identitätsstörungen‘ durchzuführen, ist in hohem Maße Besorgnis erregend.“ Im Oktober 2013 hatte der Weltärztebund bekräftigt: „Homosexualität ist keine Erkrankung und bedarf deshalb keinerlei Heilung. Direkte und indirekte Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung sind allerdings häufige Ursachen für negative psychische und physische Erkrankungen.“  Wenige Wochen zuvor hatte die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) auf die Gefahr hingewiesen, die von solchen „Konversionstherapien“ für die Betroffenen ausgehe (http://gruenlink.de/qif).

Klose verweist darauf, dass Vonholdt als Leiterin des DIJG 2012 in einem Interview mit kath.net ihre allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechende Haltung ausführte und die Veränderbarkeit homosexueller Identität propagierte: „Jungen Menschen, die uns um Rat bitten, sollten wir deshalb sagen: Du bist kein ‚Homosexueller‘. Das ist eine Ideologie. Auch du bist geschaffen, um dich durch das andere Geschlecht ergänzen zu lassen. Leg dich nicht auf die Homosexualität fest.“ Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat sich vom DIJG distanziert.

Der Verein Wüstenstrom steht seit Jahren für seine „Umpolungs-Therapien“ in der Kritik. Der SWR beispielsweise hatte darüber 2008 berichtet. Unter anderem hatte es 2009, beim Kongress „Psychotherapie und Seelsorge“ in Marburg, erheblichen Widerstand gegen die Auftritte von Vonholdt und Hoffmann gegeben.

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