Angesichts der stark gestiegenen Zahl an Wohnungseinbrüchen von neun Prozent in Hessen fordert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN die Landesregierung auf, alles zu unternehmen, damit die Hessinnen und Hessen sich in ihren Wohnungen sicher fühlen können. „Wohnungseinbrüche sind für die betroffenen Menschen extrem verunsichernd. Die Vorstellung, dass Straftäter jederzeit in die eigene Wohnung eindringen können und in den intimsten Dingen wühlen, lässt einen nicht mehr so schnell los. Hessen muss daher auf eine kluge Polizeiarbeit bei der Täterverfolgung setzen, die Präventionsarbeit weiter verstärken, aber auch dafür werben, dass die Bürger die passive Sicherheit der Häuser und Wohnungen ausbauen“, so Jürgen Frömmrich, innenpolitischer Sprecher der GRÜNEN in der Landtagsdebatte zu Wohnungseinbrüchen in Hessen.
Die von Innenminister Boris Rhein hochgelobte Kampagne „Sicheres Hessen – Einbrechern einen Riegel vorschieben“ bewerten DIE GRÜNEN eher zurückhaltend. „Die Landesregierung sollte besser für Investitionen in passive Sicherheit werben. Wenn ein Einbrecher nicht schnell zum Ziel kommt, am Eindringen durch Sicherungen gehindert wird, bricht er den Einbruch häufig ab – diese Erkenntnis haben wir aus einer Reihe an Wohnungen, die bereits besser gesichert sind. Die bessere Sicherung führte dazu, dass 41,5 Prozent der Einbruchsversuche scheiterten.
Dass die Regierungsfraktionen aus CDU und FDP sich eines Spitzenplatzes bei der Aufklärungsquote in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) rühmt, verhöhne die Opfer von Einbruchsdelikten, denn die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt gerade einmal bei 17,2 Prozent. Außerdem liege Hessen im Bundesvergleich der (PKS) bei der Aufklärung aller Deliktarten mit 58,5 Prozent gerade mal auf Platz sechs. Dazu Frömmrich: „Das ist ein Platz im Mittelfeld und kein Grund sich auszuruhen. Insbesondere, wenn man sieht, dass Hessen mit 165 Wohnungseinbrüchen auf 100.000 Einwohner auf Platz 4 unter den 13 deutschen Flächenstaaten nicht besonders gut dasteht.“ Der Bundesdurchschnitt liege bei 148 Einbrüchen auf 100.000 Einwohner.
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