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02.11.2016

Fraport und Ryanair: 180-Grad-Wendung in der Geschäftspolitik: Lada statt Porsche

Die heute bekanntgegebe Zusammenarbeit von Ryanair und Fraport ist aus Sicht der GRÜNEN im Landtag eine 180-Grad-Wendung in der Geschäftspolitik von Fraport. „Es ist das Eingeständnis, dass die Prognosen der Fraport zur Entwicklung und Marktpositionierung des Flughafens falsch waren. Bisher sah die Fraport AG ihre Rolle in der Oberklasse, jetzt jubelt man, dass man verstärkt Standort von Billigfliegern wird. Gestern wollte Fraport der Porsche unter den Flughäfen sein, heute ist man mit einem Lada zufrieden“, kommentiert der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag, Mathias Wagner.

Bislang habe Fraport stets argumentiert, die steigende Nachfrage nach Flugbewegungen habe die neue Landebahn notwendig gemacht. Heute feiere man sich dafür, dass man jemanden gefunden habe, der das neue Angebot der Fraport nutzen wolle. „Nicht mehr die Nachfrage nach Flugbewegungen begründet das Angebot an zusätzlicher Kapazität, sondern man sucht händeringend nach Nachfrage von Fluggesellschaften für das geschaffene Angebot. Das mag aus einer rein betriebswirtschaftlichen Logik der Fraport Sinn ergeben. Als Bewohner des vom Fluglärm stark belasteten Rhein-Main-Gebiets kann man darüber nur den Kopf schütteln.“

Bislang habe Fraport stets argumentiert, die Flughafenerweiterung sei notwendig, um die Hub-Funktion, die Qualität und die Positionierung des Flughafens in der Oberklasse zu sichern. „Heute kommt Ryanair, die mit der Hub-Funktion, Qualität und Oberklasse aber nun gar nichts zu tun hat“, so Mathias Wagner. „Alle diese Entwicklungen waren absehbar. Die Kritiker des Flughafenausbaus hatten mehr als deutlich darauf hingewiesen. Dennoch hat eine große Koalition aus CDU, SPD und FDP den Flughafenausbau beschlossen. Sie haben die Kapazität geschaffen, die Fraport jetzt fast krampfhaft zu nutzen versucht. Umso wichtiger ist das Ziel, eine Lärmobergrenze für den Frankfurter Flughafen zu erreichen, wie die Landesregierung sie vorgeschlagen hat.“

Spannend ist aus Sicht der GRÜNEN, wie sich die neue Geschäftspolitik der Fraport auf die Pläne zum Terminal 3 auswirke. „Schon vor ein paar Wochen durften wir ja zur Kenntnis nehmen, dass Fraport den Bau des Terminals um ein Jahr nach hinten verschoben hat. Dafür waren angeblich rein organisatorische Gründe verantwortlich. Mit dem heutigen Tage darf man aber schon fragen, wie Billigflieger und ein Luxus-Terminal zusammenpassen sollen.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt
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