Kultusminister Schwarz ist mit der Forderung nach „Smartphone-Schutzzonen“ an Grundschulen gestartet. Herausgekommen ist ein Gesetzentwurf für ein pauschales Verbot von allen digitalen Endgeräten für alle Schulen. Daniel May, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion: „Dem vorgeblichen Ziel, die Medienbildung zu stärken, erweisen CDU und SPD damit einen Bärendienst. Wir GRÜNEN sagen: Daddeln und Swipen im Schulunterricht nein. Aber die pädagogisch sinnvolle Nutzung digitaler Arbeitsgeräte wie Laptops muss gestärkt werden, nicht eingeschränkt. Die Fortschritte der vergangenen Jahre bei der Digitalisierung unserer Schulen dürfen nicht durch eine Rolle rückwärts zunichtegemacht werden.“
Die GRÜNE Fraktion hat deswegen einen Änderungsantrag zum Gesetzentwurf von CDU und SPD eingebracht, mit dem das Verbot auf private digitale Endgeräte, wie Smartphones und Smartwatches, an Grundschulen beschränkt werden soll. Für die Oberstufe und für einzelne Jahrgänge der Sekundarstufe I sollen die Schulen Zeiten und Bereiche definieren, in denen die Schüler*innen auch ihre privaten Smartphones nutzen können.
Durch die Unterscheidung zwischen privaten Endgeräten und Arbeitsgeräten kann zudem ein zweites Problem im Gesetzentwurf von CDU und SPD behoben werden: Wenn es nur um ein Verbot von privaten Smartphones und Co. geht, muss auch nicht jede Lehrkraft zu jeder Zeit Ausnahmen vom Verbot erlassen können, weil die Geräte, die für den Unterricht gebraucht werden, ohnehin erlaubt bleiben. May: „Die Bestimmung, dass jede Lehrkraft zu jeder Zeit Ausnahmen vom Verbot machen kann, wollen wir deswegen streichen. Sonst sind endlose Diskussionen und ein Regelungs-Flickenteppich programmiert. Unser Vorschlag ist eine landesweit einheitliche Lösung: Private Smartphones und Co. müssen grundsätzlich im Schulranzen bleiben. Digitale Arbeitsgeräte wie Laptops und Tablets sind grundsätzlich erlaubt. Denn für bessere digitale Bildung an Schulen braucht es nicht weniger digitale Infrastruktur. Wir fordern vielmehr eine flächendeckende Ausstattung aller Schüler*innen ab Klasse 7 mit digitalen Arbeitsgeräten durch das Land. Zudem muss das Pilotprojekt zum Schulfach „Digitale Welt“ nun schnell in den Regelbetrieb an allen weiterführenden Schulen gehen. Sonst ist Medienbildung an Hessens Schulen nicht viel mehr als eine Trockenübung.“
Der GRÜNE Änderungsantrag zum Gesetzentwurf von CDU und SPD findet sich hier: https://t1p.de/s9zf7
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