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14.09.2018

„Biologische Vielfalt im Bembel“: Streuobstwiesen sind wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere

Aus Sicht der GRÜNEN im Landtag weist das neue Naturschutzprojekt „Biologische Vielfalt im Bembel“ zurecht auf die wichtige Funktion von Streuobstwiesen in unserer Landschaft hin. „Unsere heimischen Streuobstwiesen liefern die Grundlage für den in Hessen beliebten Apfel-saft und Apfelwein. Sie bieten ebenso wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzen-arten, aber auch für die so wichtigen bestäubenden Insekten. Diese vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft muss daher unbedingt erhalten werden“, erklärt Ursula Hammann, Sprecherin für Naturschutz der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Gerade der hessische Apfelwein ist weithin bekannt und beliebt als hessisches ‚Stöffsche‘. Deshalb ist es gut und wichtig, dass sich zahlreiche Initiativen, aber auch Keltereien und Privatpersonen für den Erhalt von Streuobstwie-sen engagieren und für eine regionale Verarbeitung und Vermarktung der Produkte sorgen. Mit dem neuen Projekt soll diese Entwicklung verstärkt und die Bedeutung von naturverträglichem, regionalem Obstanbau weiter in der Gesellschaft verankert werden.“

Das von der hessischen Umweltministerin Priska Hinz (GRÜNE) vorgestellte neue Projekt ist Teil eines Naturschutz-12-Punkte-Programms, mit dem die Landesregierung die Bedeutung der biologischen Vielfalt und des Artenerhalts stärker ins öffentliche Bewusstsein stellen will. Für das gesamte Programm stelle die Landesregierung acht Millionen Euro bereit. „Wir sorgen schon viele Jahre dafür, dass die Streuobstwiesen besonderer geschützt werden“, so Hammann weiter. „Im Hessischen Naturschutzgesetz sind Streuobstbestände zusätzlich zu den bundesgesetzlich geschützten Lebensräumen in der sogenannten Hessen-Liste aufgeführt. Dafür mussten wir in der Vergangenheit kämpfen, damit Streuobstwiesen nicht aus der Liste gestrichen werden.“

In einer Kleinen Anfrage der GRÜNEN (Drs. 19/6033) werde deutlich, dass das Land Hessen inzwischen mit gezielten Schritten die Arbeit in Streuobstbeständen unterstützt. Im Förderprogramm für Agrarumweltmaßnahmen (HALM) ist der Erhalt von Streuobstwiesen eingebunden. Mit Seminaren und Lehrerfortbildungen zu Streuobst wird außerdem die Sachkunde weiter vertieft. „Der Anbau von Streuobst kommt in der Regel mit natürlichen Methoden aus, ohne den Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Das Ergebnis ist ein natürliches und regionales Produkt aus wertvollen Lebensräumen, das sich lohnt, erhalten zu werden“, schließt Hammann ab.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
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