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16.02.2022

Neue Bewertungsmethodik für effektiven und transparenten Radwegebau in Hessen

Für uns GRÜNE ist das Fahrrad ein wesentliches Element für die Verkehrswende, da es umweltfreundlich, kostengünstig und gesundheitsfördernd zugleich ist. Für viele Hess*innen ist Radfahren schon lange ein bewährtes Mobilitätsmittel im Alltag oder in der Freizeit, weshalb wir bis 2024 insgesamt 244 Millionen Euro investieren wollen, um den Fuß- und Radverkehr in Hessen weiter zu verbessern. Denn damit auch Autofahrer*innen häufiger das Auto stehen lassen, sind qualitativ hochwertige und durchgehende Radwege erforderlich, auf denen sich die Menschen sicher und gerne mit dem Rad fortbewegen. In Hessen arbeiten wir daher seit 2019 daran, ein flächendeckendes Rad-Hauptnetz auszubauen, unter Berücksichtigung der bestehenden Radverbindungen. Gemeinsam mit allen zuständigen Akteuren sorgen wir deshalb dafür, dass Radwegeprojekte konsequent zur Schließung von Netzlücken beitragen.

Dringlichkeitsbewertung für Radwege an Bundes- und Landesstraßen

In Hessen liegen Radwege im Wesentlichen in der Verantwortung der Kommunen (ca. 88%) und werden auch von diesen umgesetzt. Das Land unterstützt die Kommunen jedoch über die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) auf vielfältige Weise. Um das Rad-Hauptnetz weiter zu erschließen, sind auch Radwege entlang von Bundes- und Landesstraßen wichtig, die hingegen in den Zuständigkeitsbereich des Landes fallen. Um den Ausbau noch besser zu strukturieren, hat die Landesregierung nun eine Dringlichkeitsbewertung für Radwegeprojekte an Bundes- und Landesstraßen veröffentlicht, bei der erstmals eine systematische Bewertungsmethode angewendet wurde. Die Projekte wurden hierfür einheitlich auf verschiedene Kriterien überprüft und bewertet. Zu den Kriterien zählten beispielsweise die Bedeutung für das Rad-Hauptnetz und wie gut die Radwege zur Lückenschließung beitragen. Auch die Anbindung an Bus- und Bahn, die Bedeutung für Alltags- und Freizeitradverkehr, das aktuelle Verkehrsaufkommen und die Nutzung von Schüler*innen flossen in die Bewertung mit ein. Als Ergebnis liegt nun eine Liste mit 28 priorisierten Maßnahmen vor, die von Hessen Mobil in das Planungsprogramm mit aufgenommen und mit ca. 70 Mio. Euro finanziert werden. Zusammen mit den bereits 180 laufenden Planungen begleitet Hessen Mobil damit insgesamt 208 Projekte, um das Radnetz in Hessen stetig zu verbessern.

Die angewandte Bewertungsmethode ist aus unserer Sicht ein gutes Instrument, um den Bau von Radwegen auch in Zukunft transparent und nachvollziehbar zu machen, denn nicht alle Radwege können von Hessen Mobil zeitgleich geplant und umgesetzt werden. Der Fokus auf die dringendsten Projekte zu richten ist daher der richtige Weg, um den Radwegebau in Hessen noch konsequenter zu forcieren.


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