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25.07.2022

Hessisches Pionierprojekt ist ein Erfolg

Erfolgreiche Evaluation des Promotionsrechts an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

Um die exzellente Forschung an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWen) zu fördern, hat Hessen 2016 als erstes Bundesland das Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen an HAWen geöffnet. Die Gründung von inzwischen sieben Promotionszentrums zeigt deutlich, dass dort, wo exzellente Forschung betrieben wird, auch der Bedarf besteht, eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden. Mit diesem Erfolgsmodell nimmt Hessen bundesweit eine Vorreiterrolle ein.

Nun hat eine unabhängige wissenschaftliche Kommission das Promotionsrecht an HAWen insgesamt sowie die vier ältesten der sieben hessischen Promotionszentren evaluiert und kommt zu dem Ergebnis, dass das eigenständige Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen erfolgreich ausgestaltet wurde. Das Promotionsrecht für die positiv evaluierten Zentren kann nun entfristet werden. Auf Grundlage der Empfehlungen der Expertenkommission kann das Promotionsrecht an HAWen und die Arbeit der bisherigen Promotionszentren nun weiter ausgebaut werden.

Die Kommission hat unter anderem angeregt, die Promotionszentren thematisch enger an die Forschungsstrategie- und schwerpunkte der jeweiligen HAWen zu knüpfen. Für jedes Promotionszentrum soll zudem ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet werden, der die Weiterentwicklung des jeweiligen Zentrums konstruktiv-kritisch begleitet. Die Kommission empfiehlt außerdem, die Promotionszentren zur Qualitätssicherung alle sieben Jahre unabhängig evaluieren zu lassen, wie es für außeruniversitäre Forschungsinstitute und in großen Bund-Länder-Programmen gängige Praxis ist.

Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben in den letzten Jahren einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass immer mehr Menschen ein Studium aufnehmen konnten. Mit ihrer anwendungsbezogenen Forschung adressieren sie bedeutsame gesellschaftliche Kernfragen und eröffnen neue Forschungsfelder. Die Durchführung kooperativer Forschungsvorhaben mit kleineren und mittleren Unternehmen dient darüber hinaus dem Transfer von Technologien und Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft und macht somit auch den Wirtschaftsstandort Hessen zukunftsfester. Deswegen investiert das Land auch finanziell in die Stärkung der Forschung an HAWen und stellt den fünf hessischen HAWen seit 2021 beträchtliche Mittel zur Verfügung, um einen wissenschaftlichen Mittelbau aufzubauen und insbesondere Qualifikationsstellen zu finanzieren. Die Mittel dafür wachsen jährlich auf, 2023 betragen sie 13 Millionen Euro pro Jahr.


Weiterführende Informationen

Vorsitzender der Kommission war Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner (Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und ehemaliger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft). Weitere Mitglieder waren Prof. Dr. rer. nat. Christian Facchi (Forschungsprofessur für eingebettete und vernetzte Systeme und Leiter des Graduiertenzentrums der TH Ingolstadt), Prof. Dr. Anne Friedrichs (ehem. Präsidentin der Hochschule für Gesundheit, Bochum), Prof. Dr. rer. nat. Hans-Hennig von Grünberg (Professur für Wissens- und Technologietransfer an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Universität Potsdam und ehem. Präsident der Hochschule Niederrhein), Prof. Dr. Stefan Hornbostel (ehem. Leiter der Abteilung Forschungssystem und Wirtschaftsdynamik des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, DZHW) sowie Prof. Dr. Andreas Vasilache (Pro-fessur für Sozialwissenschaftliche Europaforschung und Direktor des Centre for German and European Studies der Universität Bielefeld). Zusätzlich unterstützten je zwei Fachgutachtende pro Promotionszentrum die Kommission in ihrer Arbeit.

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