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24.06.2016

Zwischenbilanz Energiewende in Hessen: EEG-Reform droht erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren auszubremsen

Die GRÜNEN im Landtag zeigen sich sehr erfreut über die heute vorgestellte Zwischenbilanz zur Energiewende in Hessen. „Das Engagement der Landesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien zahlt sich aus“, freut sich Angela Dorn, energiepolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „So stieg die Erzeugung aus Windkraft seit Regierungsbeginn um über 70 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren im Strom in Hessen beträgt jetzt über 16 Prozent. Daran sieht man, dass das Tempo der Energiewende in Hessen deutlich angezogen hat.“

„Die berechtigte Freude wird allerdings durch Sorgen getrübt. Die EEG-Reformpläne der Bundesregierung drohen die Energiewende in Hessen deutlich auszubremsen, wenn am Konzept des Netzausbaugebiets als Steuerungsinstrument für den Windkraftausbau festgehalten wird. Der Bundesrat hat sich vergangene Woche dagegen ausgesprochen“, betont Dorn. „Die Bundesregierung darf das klare Votum der Länder nicht ignorieren. Die Abwertung der Windkraftvergütung für küstenferne Standorte wird unserem Ausbautempo zusätzlich den Rückenwind nehmen.“

„Die vorgelegte Zwischenbilanz zeigt deutlich, dass eine kostenintensive Abregelung von Windkraft in Hessen nicht stattfindet. In Hessen erzeugter Strom aus Erneuerbaren wird auch vor Ort verbraucht und nicht wegen Netzengpässen abgeregelt“, erklärt Dorn. „Sollte Hessen aber zum Netzausbaugebiet erklärt werden, wird weniger Strom dezentral erzeugt und verbraucht. Das bedeutet im Umkehrschluss einen teureren Netzausbau. Die beabsichtigte Kostenbremse beim EEG wird dann Kostentreiber bei den Netzentgelten für Verbraucherinnen und Verbraucher.“

„Der erreichte Ausbau der Erneuerbaren wird in Hessen zu großen Teilen von Bürgerenergie, kleinen Unternehmen, Energiegenossenschaften und lokalen Stadtwerken getragen. Ihnen gebührt angesichts der guten Zwischenbilanz auch unser großer Dank. Für die breite Akzeptanz der Energiewende muss die Bundesregierung – wie 2014 vereinbart wurde – dabei bleiben und diese Akteure von den Ausschreibungen auszunehmen. Ansonsten bricht die Bundesregierung das Rückgrat unserer hessischen Energiewende“, so Dorn.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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