Medienlandschaft - GRÜNE werben für Qualitätsmedien statt schnellem Gratisclick

Die GRÜNEN in Hessen werben für mehr Wertschätzung für Qualitätsjournalismus. „Eine unabhängige Presse, ob in gedruckter oder elektronischer Form, ist als ,Vierte Gewalt‘ unverzichtbar für das Gelingen einer Demokratie“, erklärt Jürgen Frömmrich, medienpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Der Wandel der Medienlandschaft stelle aber insbesondere Printmedien vor große wirtschaftliche Herausforderungen: „Verlage verdienen mit ihren gedruckten Zeitungen kein Geld mehr, haben aber auch noch kein tragfähiges Geschäftsmodell für ihre Online-Angebote gefunden. Um zu sparen, schließen viele Verlage Redaktionen, streichen Korrespondentenstellen oder beschäftigen Freiberufler zu Bedingungen, zu denen qualitativ hochwertiger Journalismus nicht zu bekommen ist.“ Der Hauptausschuss des Landtages hat am Mittwoch mit den Stimmen der GRÜNEN beschlossen, eine Anhörung zu dem Thema abzuhalten.

Die Berichterstattung über komplexe Themen etwa aus Politik und Wirtschaft sei oft das erste Opfer im Bemühen um geringere Kosten, so Frömmrich: „Fundierte Informationen und kluge Analysen kosten Geld. Das müssen vor allem wir als Medienkonsumentinnen und -konsumenten begreifen. So, wie Verbraucherinnen und Verbraucher zum Glück immer öfter bereit sind, für ökologische und faire Produkte mehr Geld auszugeben, so müssen wir uns auch bewusst für hochwertige Medien statt für den schnellen Gratisclick entscheiden.“ Es sei daher wichtig, Bemühungen um mehr Medienkompetenz zu unterstützen, wie sie etwa die Landesanstalt für privaten Rundfunk und Neue Medien unternehme.

„Eine unsägliche Entwicklung ist die pauschale Verunglimpfung von Medien durch dumpfe Populisten etwa als ,Lügenpresse‘“, so Frömmrich weiter. „Die demokratischen Politikerinnen und Politiker sind aufgerufen, dem in aller Entschiedenheit entgegenzutreten. Selbstverständlich gibt es immer wieder Anlass, einzelne Medien zu kritisieren, zum Beispiel, wenn sie sich nicht an die journalistischen Spielregeln halten. Aber wir müssen dabei stets deutlich machen, wie wichtig es ist, dass kontroverse Meinungen offen diskutiert werden.“

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