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15.09.2016

Flüchtlingspolitik: „Wirtschaft integriert“ ist bundesweit vorbildlich – so schaffen wir das

Aus Sicht der GRÜNEN im Landtag ist das hessische Programm „Wirtschaft integriert“ ein bundesweit vorbildlicher Baustein für die Integration von Flüchtlingen. „Wir wollen den Menschen nicht nur Schutz, sondern auch Perspektiven bieten“, erklärt Marcus Bocklet, integrationspolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Deshalb haben wir in Hessen den Aktionsplan zur Integration von Flüchtlingen und zur Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts auf- und mit mehr als 1,3 Milliarden Euro unterlegt. Ich glaube, wir geben damit eine gute Antwort auf die Frage, wie wir es schaffen, so viele Schutzsuchende willkommen zu heißen und zu integrieren. Wir in Hessen reden die Herausforderungen nicht klein. Wir schaffen aus einer klaren, überzeugenden Haltung heraus Bedingungen, unter denen Integration gelingen kann.“

Ein wesentlicher Bestandteil des Aktionsplans ist das im April 2016 gestartete Programm „Wirtschaft integriert“. „Ein Drittel bis die Hälfte der Flüchtlinge hat keinen oder nur einen unzureichenden Schulabschluss, eine Berufsausbildung wie in Deutschland gibt es in vielen Ländern nicht, und die allermeisten können kein Deutsch. Andererseits sind viele junge, motivierte und leistungsfähige Menschen zu uns gekommen“, erläutert Bocklet. „Deshalb haben wir auch die regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarktbudgets deutlich aufgestockt, um passgenaue Angebote der Sprachförderung, Beratung und Qualifizierung für Flüchtlinge zu entwickeln.“

„Wirtschaft integriert “ ist ein Gemeinschaftsprojekt des hessischen Wirtschaftsministeriums, der Bundesagentur für Arbeit, des Handwerkstags, der Industrie- und Handelskammern und des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft. Das Land stellt dafür elf Millionen Euro bereit. „Wir wollen eine nahtlose Förderkette von der Berufsorientierung bis zum Berufsabschluss sicher stellen – nicht nur für kürzlich angekommene Flüchtlinge, auch für junge Deutsche mit Migrationshintergrund und Zuwanderer aus EU-Ländern. Auch noch nicht anerkannte Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive sowie geduldete junge Menschen können teilnehmen.“

Die GRÜNEN freuen sich auch, dass Hessen die so genannte Vorrangprüfung abschafft: „Es ist eine uralte Forderung von uns GRÜNEN, diese bürokratische Nachweispflicht zu streichen, die bisher viele arbeitswillige Flüchtlinge von Jobs fernhielt. Die Arbeitsagenturen mussten umständlich prüfen, ob ein Arbeitsplatz auch mit einem Deutschen oder einem Bewerber aus einem EU-Land besetzt werden konnte – eine völlig praxisferne Regelung. Der Bundesgesetzgeber hat es ermöglicht, diese Prüfung entfallen zu lassen, wir setzen das für ganz Hessen um.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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