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23.06.2015

Fahrradland Hessen: Klimafreundlicher ans Ziel kommen

Fahrrad3DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag setzen sich für die stärkere Nutzung des Fahrrades als Verkehrsmittel im Alltag ein. „Wir freuen uns sehr über den Boom des Radfahrens und wollen diesen Trend unterstützen“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Karin Müller, am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Hessen. „Der Grüne Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat bereits wichtige Weichen gestellt, um Fahrrad, E-Bike und Pedelec als umwelt- und klimafreundliche Verkehrsmittel zu fördern.“

„Das Radfahren ist längst viel mehr als ein Freizeitvergnügen: Es gehört als wichtiger Bestandteil zum modernen Alltagsverkehr“, sagt der Geschäftsführer des ADFC Hessen, Norbert Sanden. „Wer Rad fährt, senkt den Lärm- und Kohlendioxidausstoß und schützt somit die Umwelt. Radelnde Verkehrsteilnehmer sind fitter und gesünder. Und auch gegen den Verkehrskollaps in Ballungsräumen wie dem Rhein-Main-Gebiet ist ein höherer Radverkehrsanteil ein optimales Gegenmittel. Wir begrüßen es sehr, dass die Regierungskoalition sich zum Ziel gesetzt hat, den Anteil des Radverkehrs bis 2020 deutlich zu erhöhen, und erwarten, dass sie dieses Ziel auch mit geeigneten Schritten anstrebt.“

Das Land stellt aus den so genannten GVFG-Mitteln jedes Jahr 7 Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen des Rad- und Fußverkehrs sowie für 2015 weitere 8 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung. Für Radwege an Landesstraßen fließen von 2016 an jedes Jahr weitere 4 Millionen Euro, so dass von 2016 bis 2022 60 Radwege an Landesstraßen entstehen können. „Hessen hat hier einen großen Rückstand aufzuholen, und die angekündigten Investitionen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – auch wenn wir uns durchaus noch mehr Geld für den Ausbau von Radwegen an Landstraßen wünschen würden“, so Sanden.

Weitere Verbesserungen in der Förderung des Rad- und Fußverkehrs erhoffen GRÜNE und ADFC sich von der vom Verkehrsministerium finanzierten „Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität (AGNH)“, die sich in der Gründungsphase befindet. „Die Arbeitsgemeinschaft soll den Kommunen und anderen Akteuren eine Plattform für Kommunikation, Erfahrungsaustausch und Vernetzung bieten“, erläutert Müller.

Eine besondere Bedeutung komme der Vernetzung des Radfahrens mit anderen Verkehrsmitteln zu. „Wir haben zusammen mit der CDU einen Antrag in den Landtag eingebracht, mit dem wir die Regierung unter anderem bitten, sich bei der Deutschen Bahn AG für mehr und bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an Bahnhöfen und Haltestellen einzusetzen“, so Müller. „Wir wünschen uns entsprechende Rahmenvereinbarungen, die sicherstellen, dass Pendler im Bike-and-Ride-Verkehr ihre Fahrräder auch bei schlechtem Wetter trocken und diebstahlsicher abstellen können.“ Das Land Hessen fördert die Errichtung von Fahrradabstellanlagen und Fahrradstationen bereits aus Mitteln des Finanzausgleichsgesetzes und des Entflechtungsgesetzes.

„Sehr begrüßenswert finden wir es, dass die Deutsche Bahn künftig auch in Fernverkehrszügen Fahrradmitnahmemöglichkeiten anbieten will“, so Sanden. „Die Landesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass auch die Verkehrsverbünde in Rhein-Main, Nordhessen und Rhein-Neckar bei Ausschreibungen vorgeben, dass Anbieter den Bedarf an Fahrradmitnahmeplätzen abdecken. Insbesondere auf Strecken, die Radfahrer besonders viel nutzen (zum Beispiel Lahntal-Vogelsberg-Rhön, Main-Neckar-Ried), sollten die Kapazitäten erweitert werden. Das ist kostengünstig und schnell möglich, wenn zum Beispiel mehr Klappsitze eingebaut werden.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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