Demografiepreis 2016: Gute Ideen für ein lebenswertes Leben auf dem Land

Die GRÜNEN im Landtag gratulieren den Preisträgern des Hessischen Demografie-Preises 2016, den Staatsminister Wintermeyer (CDU) heute an drei Gewinnerprojekte überreichte. „Diese Projekte zeigen gute neue Ideen für ein lebenswertes Leben auf dem Land“, betont Eva Goldbach, Sprecherin für den ländlichen Raum der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag. „Sie regen zum Nachmachen an und werden getragen von Menschen, die anpacken, damit Ihr Ort auch in Zukunft lebens- und liebenswert bleibt. Von genau solchen kreativen Projekten profitieren schließlich alle Generationen und auch das Handwerk und die Wirtschaft vor Ort.“

Die Gewinner sind im Einzelnen:

• Der erste Preis ging an das Jugendkonzert „Winds, Strings & Voices“ in Hünfeld (Landkreis Fulda), für das fast ein Drittel der ehemaligen jungen Musiker zurück in die Heimat reisen und somit die Gelegenheit haben, die Verbindung zu ihrem früheren Musikverein zu halten.
• Platz zwei erhielt das „tegut… Lädchen“, eine besondere Vertriebslinie von tegut, die Menschen mit regionalen Lebensmitteln und weiteren Dienstleistungen in Orten ver-sorgt, wo es bisher keine Angebote dieser Art gab. So sind bereits 19 solcher „Tante Emma-Läden“ in Hessen entstanden. Stellvertretend wird der Markt in Rainrod (Vogelsbergkreis) gewürdigt.
• Das „theater 3 hasen oben“ in Ottrau (Schwalm-Eder-Kreis) etabliert Kunst und Kultur auf dem Land und setzt sich dabei auch künstlerisch mit dem Thema Demografischer Wandel auseinander. Dafür wurde es mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

Außerdem wurden gewürdigt:

• Die Angebote zum Thema MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) an der Reichenberg-Schule in Reichelsheim (Odenwaldkreis) wecken das Interesse für naturwissenschaftliche Themen und bieten Potential für qualifizierte Fachkräfte von morgen – wie auch für die Unternehmen im Odenwaldkreis.
• Das Ausbildungs-Navi des Landkreises Hersfeld-Rotenburg macht Stellenangebote und Karrieremöglichkeiten vor Ort besser bekannt. Damit soll die Abwanderung junger und qualifizierter Menschen minimiert werden.
• Das Projekt Gemeindeschwester 2.0 in Schenklengsfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) stellt mit einem gut verzahnten Netzwerk die Seniorenversorgung in der Gemeinde sicher und ermöglicht ein langes Verbleiben in der vertrauten Umgebung.

„Diese Projekte sind ein Sinnbild dafür, dass es auch auf dem Land möglich ist, sich kulturell zu engagieren, dass es für junge Menschen qualitative Bildung und Ausbildung vor Ort gibt und dass Seniorenpflege und wohnortnahes Einkaufen durchaus attraktiv gestaltet werden können“, erklärt Eva Goldbach. „Wir wünschen uns, dass diese Ideen weite Kreise im Lande ziehen und für attraktive, lebenswerte ländliche Räume sorgen.“

Hintergrund:
Der ländliche Raum umfasse ca. 80% der Landesfläche, mehr als die Hälfte der Hessinnen und Hessen leben in den ländlichen Gebieten. Der Demografie-Preis ist mit einer Preissumme von insgesamt 20.000 Euro dotiert und soll auf langfristige Projekte aufmerksam machen, die einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität auf dem Land leisten.

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