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19.05.2016

Aktuelle Stunde Homophobie – Homo- und Transphobie auch in Hessen bekämpfen

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag setzt sich weiter dafür ein, die Diskriminierung von Homo-, Bi- und Transsexuellen zu bekämpfen. „Homophobie beschreibt weniger die Angst vor Homosexuellen – längst umfasst der Begriff vielmehr Feindseligkeit, Hass und sogar gewalttätige Angriffe gegenüber Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten“, betont Kai Klose, Sprecher für Lesben- und Schwulenpolitik der GRÜNEN. „Leider ist diese Art von Gewalt bis heute an der Tagesordnung und nimmt gerade im Lager der rechtspopulistischen Hetzerinnen und Hetzer wieder zu. Daher müssen wir alles dafür tun, diese wieder wachsenden Tendenzen entschieden zu bekämpfen und sie zu ächten!“

„Wir GRÜNE werden weiter für unser Ziel der vollständigen Gleichstellung kämpfen, weil alles andere Diskriminierung ist.“, fordert Klose. „Vielfalt ist Chance und Bereicherung, nicht Bedrohung. Viele gesellschaftliche Institutionen und Unternehmen haben das längst begriffen. Unsere Koalition bekennt sich zu Akzeptanz und Vielfalt, wir treten gegen jede Form der Diskriminierung an und wir ergreifen konkrete Maßnahmen wie den Aktionsplan und die Förderung von Antidiskriminierungsprojekten.“

„In Hessen wurden zwi­schen 1933 und 1945 eine fünfstellige Zahl schwuler Männer auf­grund ihrer Homosexualität verfolgt, an ihnen Kastrationen und andere abscheuliche Versuche durchgeführt und viele von ihnen ermordet“, erklärt Klose. „Und auch nach der Nazi-Zeit waren schwule Männer weiterer Verfol­gung ausgesetzt: Der von den Nazis verschärfte Paragraf 175 des Straf­gesetzbuchs (StGB) blieb bis 1969 in Kraft. 50.000 Männer wurden Opfer dieses Paragrafen, wurden verfolgt, drangsaliert und verurteilt, weil sie lieben, wie sie lieben – weil sie sind, wie sind.“ Die GRÜNEN begrüßen die Ankündigung des Bundesjustizministers aus der vergangenen Woche, die Opfer des ehemaligen Paragrafen 175 StGB endlich per Gesetz zu rehabilitieren und zu entschädigen. „Dieser Ankündigung müssen jetzt rasch Taten folgen. Jede weitere Hängepartie in dieser Frage wäre unmenschlich“, so Klose.

„Ich danke allen Fraktionen des Landtags ausdrücklich dafür, dass wir uns 2012 und 2013 einstimmig bei den Opfern dieses Unrechts entschuldigt und die Aufarbeitung ihrer Schicksale beschlossen haben. In diesem Haushaltsjahr stehen die Mittel für Ausstellung und Doku­mentation zur Verfügung und Staatssekretär Dreiseitel hat den Auftrag dafür ausgeschrieben – wir kommen dem Ziel endlich näher“, begrüßt Klose.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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