Inhalt

19.05.2016

Aktuelle Stunde zu Glyphosat – Artenvielfalt retten statt Pflanzengift versprühen

Dass sich mittlerweile auch die SPD auf Bundesebene besonnen hat, gegen die Wiederzulassung von Glyphosat zu stimmen, freut die GRÜNEN im Landtag. „Ob Glyphosat krebserregend ist, wird auf wissenschaftlicher Ebene noch diskutiert. Der Schaden des Pflanzengiftes für die Artenvielfalt aber ist zweifelsohne längst belegt“, erklärt Martina Feldmayer, Sprecherin für Landwirtschaft der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Wie lange und zu welchen Bedingungen das Herbizid wieder zugelassen werden soll, wird heute in Brüssel auf europäischer Ebene entschieden. Die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen hat schon im vergangenen Jahr auf die Risiken von Glyphosat hingewiesen, den Einsatz eingeschränkt und Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung gefördert.“

„Umweltministerin Priska Hinz hat bereits per Erlass die Anwendung von Glyphosat im öffentlichen Raum strikt eingeschränkt. Das bedeutet, dass auf Sportanlagen und Spielplätzen kein Glyphosat mehr eingesetzt werden darf“, so Feldmayer. „Viel zu oft wird aber immer noch auf Totalherbizide zurückgegriffen, obwohl es umweltverträgliche Alternativen gibt. Wir müssen daher Schritt für Schritt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren und den Ökolandbau fördern, damit Menschen und Umwelt von diesen Risiken entlastet werden“, fordert Feldmayer.

„Die Landesregierung fördert alternative Methoden, die ohne chemische Keule auskommen. Gute Beispiele liefert der Ökolandbau, wo mithilfe von Fruchtfolgen und Zwischenfrüchten dafür gesorgt wird, dass auf Dauer weniger Unkräuter durchkommen“, erklärt Feldmayer. „Solche Maßnahmen erfordern mehr Arbeit und Zeiteinsatz. Dafür werden diese von der Landesregierung im Rahmen des Programms zur Förderung von Agrarumweltmaßnahmen unterstützt. Nicht nur Biobauern, sondern alle landwirtschaftlichen Betriebe können so aktiv auf das Ziel einer umweltfreundlichen und weniger belasteten Landwirtschaft hinarbeiten, damit Menschen und Umwelt von diesen Risiken entlastet werden.“

„Auch wenn die krebserregende Wirkung von Glyphosat noch nicht erwiesen ist, dürfen wir entsprechende Warnungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon der Verdacht auf eine krebserregende Wirkung muss alarmierend genug sein, wenn man das Pflanzengift mittlerweile schon in Lebensmitteln und Muttermilch nachweisen kann“, betont Feldmayer.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: https://www.gruene-hessen.de/landtag

Kontakt