Äußerungen zu Homosexualität - Erklärung Hans-Jürgen Irmers überfällig – Glaubwürdigkeit muss sich erweisen

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die Erklärung des CDU-Abgeordneten Hans-Jürgen Irmer zu seinen völlig deplatzierten Äußerungen zum Thema Homosexualität und dessen Bekenntnis zum Koalitionsvertrag zwischen CDU und GRÜNEN zur Kenntnis genommen. „Die Klarstellung von Herrn Irmer war überfällig“, kommentiert der Fraktionsvorsitzende Mathias Wagner. „Angesichts der bisherigen Erfahrungen kann er jedoch nur noch durch sein künftiges Verhalten die Glaubwürdigkeit seiner Worte unter Beweis stellen.“

Irmer hatte erklärt, er bedaure, dass er sich in der Vergangenheit zu sensiblen Themen, darunter zuletzt zur Homosexualität, missverständlich geäußert habe, so dass Menschen sich zu Recht verletzt gefühlt hätten. Selbstverständlich habe auch für ihn jeder Mensch das Recht auf freie Entfaltung seiner sexuellen Orientierung. Homosexualität gehöre zur Normalität, niemand dürfe deswegen ausgegrenzt werden.

„In einer Koalition mit den GRÜNEN haben Ausgrenzung oder Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Identität oder anderer Merkmale keinen Platz“, so Wagner weiter. Stattdessen stehe die Koalition für Akzeptanz und Antidiskriminierung. „Wenn zwei Menschen sich lieben und füreinander Verantwortung übernehmen, dann ist das für die beiden etwas Schönes, gesellschaftlich Wertvolles und politisch Unterstützenswertes – unabhängig davon, ob ein Mann eine Frau liebt, ein Mann einen Mann liebt oder eine Frau eine Frau liebt.“

Herr Irmer habe sich zu Beginn der Legislaturperiode mit seiner Zustimmung zum Koalitionsvertrag zu den Inhalten der Zusammenarbeit von CDU und GRÜNEN bekannt. Auf dieser Grundlage war die Koalitionsbildung auch ein Neuanfang für ihn als bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. „Das war für uns GRÜNE aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Herrn Irmer ein äußerst schwieriger Schritt. Wir haben den Wunsch der CDU respektiert, alle ihre Fraktionsmitglieder zu integrieren und ihnen Chancen für die Mitgestaltung zu eröffnen. Herr Irmer muss jetzt endlich begriffen haben, dass er dieses Bemühen um eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen CDU und GRÜNEN sowie die Inhalte der Koalition nicht alle paar Wochen in Frage stellen kann.“

Irmers Erklärung im Wortlaut finden Sie hier.

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