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20.09.2017

Regierungserklärung des Hessischen Kultusministers „Zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler: Herausforderungen meistern - Bildungsqualität stärken“

Regierungserklärung des Kultusministers: GRÜNE: Die Weichen sind in Richtung Bildungs- und Chancengerechtigkeit gestellt 

„Seit Beginn der Legislaturperiode sind die Weichen in Richtung Bildungs- und Chancengerechtigkeit gestellt. Dafür setzen wir vier klare Schwerpunkte. Erstens: Wir wollen mehr Zeit zum Lernen und zur individuellen Förderung. Deshalb haben wir das Tempo beim Ausbau der Ganztagsschulen mehr als verdoppelt. Zweitens: Wir wollen die besten Schulen in den Orten mit den größten Herausforderungen. Deshalb werden diese Schulen durch den Sozialindex besser ausgestattet und bekommen jetzt durch 700 Sozialpädagoginnen und -pädagogen zusätzliche Unterstützung bei der Schulsozialarbeit. Drittens: Wir wollen Kindern, die vor Krieg, Terror und Gewalt fliehen mussten, einen guten Start in unser Bildungssystem und eine gute Zukunft ermöglichen. Deshalb investieren wir über 1.600 zusätzliche Stellen in Deutschförderung und Integration. Viertens: Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderungen gemeinsam die Schule besuchen können. Deshalb verbessern wir die Umsetzung von Inklusion“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mathias Wagner, in der Debatte über die Regierungserklärung des Kultusministers.

 

Mehr Zeit zum Lernen und zur individuellen Förderung
„Das Tempo beim Ausbau der Ganztagsschulen hat sich mehr als verdoppelt. In diesem Schuljahr stehen fast 1.000 Stellen mehr als zu Beginn der Legislaturperiode zur Verfügung. Durch den Pakt für den Nachmittag ermöglichen wir schrittweise an allen Grundschulen ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot von 7:30 bis 17:00 Uhr. Auch alle Anträge von Schulträgern auf Einrichtung rhythmisierter Ganztagsschulen wurden genehmigt. Den ideologischen Streit, um das richtige Ganztagsschulkonzept, gibt es also nur noch in den Landtagsreden der
Opposition“, so Wagner.

 

Die besten Schulen in den Orten mit den größten Herausforderungen
„Die Lehrerzuweisung nach Sozialindex für Schulen in sozial benachteiligten Gebieten wurde zum neuen Schuljahr um weitere 60 auf 540 Stellen erhöht und liegt damit um 240 Stellen über der Zuweisung zu Beginn der Legislaturperiode. Mit dem Landeshaushalt 2018/19 erhalten Hessens Schulen zusätzliche Unterstützung durch 700 Sozialpädagoginnen und -pädagogen. Erstmals erhält die Schulsozialarbeit damit systematisch Unterstützung durch das Land. Der Paradigmenwechsel ist entscheidend für das Bilden multiprofessioneller Teams und wird perspektivisch für eine Grundausstattung an Lehrkräften, Sozial- und Sonderpädagogen in hessischen Schulen sorgen. So können Schülerinnen und Schüler individueller gefördert werden.“

 

Ein guter Start in unser Bildungssystem für Kinder, die vor Krieg, Terror und Gewalt fliehen mussten

„Der neue Schulische Integrationsplan unterstützt die Schülerinnen und Schüler beim Übergang von den Sprachintensivklassen in die Regelklassen. Für die Deutschförderung und die Integration von Migrantinnen und Migranten in den Regelunterricht im neuen Schuljahr stehen 2.630 Stellen zur Verfügung. Das sind 1.610 Stellen mehr als zu Beginn der Legislaturperiode. Neben der Sprachförderung an den allgemeinbildenden Schulen gibt es mit dem Programm „InteA“ erstmals auch für die beruflichen Schulen eine systematische Sprachförderung.“

 

Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderungen sollen gemeinsam die Schule besuchen können
„Ein inklusives Schulsystem ist nicht von heute auf morgen zu verwirklichen. Wir befinden uns in einem Spannungsverhältnis: Einerseits erwarten viele Eltern, dass die Inklusion endlich spürbar voran geht. Anderseits muss unser Schulsystem mit seiner jahrzehntelangen nicht-inklusiven Tradition die Veränderungen auch mitgehen. Es geht also um die Kombination von Klarheit im Ziel und Augenmaß in der Umsetzung. Die Umsetzung von Inklusion haben wir mit der Bildung von Inklusiven Schulbündnissen (ISB) bereits verbessert. Durch die ISB bündeln wir Ressourcen und Kompetenzen von allgemeinbildenden Schulen, Förderschulen und Beratungs- und Förderzentren. Förderschullehrer müssen nicht länger umherreisen, sondern werden in der Regel fest einer Schule zugeordnet. Damit wird auch die Arbeit im Team an der Schule entscheidend verbessert. Dieses Schuljahr haben wir rund 700 Stellen mehr für Inklusion zur Verfügung als zu Beginn der Legislaturperiode. Erstmals gehen also deutlich mehr Ressourcen in den inklusiven Unterricht als an Förderschulen. Mit den 700 Stellen für Sozialpädagoginnen und -pädagogen bringen wir eine weitere Unterstützung bei der Umsetzung von Inklusion auf den Weg.“

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