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07.07.2016

Landesregierung unterstützt hessische Milchviehbetriebe - Milchkrise auf nationaler und europäischer Ebene bekämpfen

Preisverfall in der Landwirtschaft:  Billige Milch hat teure Folgen – wir müssen um jeden Hof kämpfen

 Die GRÜNEN im Landtag warnen vor den Folgen des Preisverfalls für Milch und andere landwirtschaftliche Produkte. „Der Preis, den Landwirtinnen und Landwirte für einen Liter Milch bekommen, liegt aktuell um 20 Cent – das ist billiger als Wasser!“, erklärt Martina Feldmayer, landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, „es ist beschämend, dass solche Preise gezahlt werden, an Menschen, die tagtäglich harte Arbeit verrichten, die kaum einmal Urlaub nehmen können, die es sich nicht leisten können krank zu sein. Und es ist unwürdig auch den Tieren, den Kühen gegenüber, die diese Milch geben.“

Zwischen 1991 und 2010 sei die Zahl der Milchviehbetriebe in Hessen um 89 Prozent gesunken. „Das ist dramatisch, hier geht es um Existenzen“, so Feldmayer, „wir müssen um jeden Hof kämpfen. Aber es geht darüber hinaus auch um den ländlichen Raum, um unsere Kulturlandschaft und um die biologische Vielfalt, die ohne die Beweidung durch Nutztiere teuer und aufwändig gepflegt werden müssen. Wenn wir die Milchkrise nicht bekämpfen, wird uns das enorm viel kosten. Die billige Milch wird unbezahlbar.“

Feldmayer würdigte die schnelle und unbürokratische Hilfe durch Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (GRÜNE), die fünf Millionen Euro als Soforthilfe im Rahmen der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete bereit gestellt hat. „Mit diesen zusätzlichen Mitteln werden dann insgesamt 20 Millionen Euro ausgeschüttet. Das ist ein starkes Signal an die hessischen Landwirtinnen und Landwirte, dass wir sie in der Krise nicht alleine lassen. Aber wir müssen auch an die Ursache des Problems gehen: die große Milchmenge, die Überproduktion. Daher unterstützen wir die Landesregierung in ihrem Einsatz für entsprechende Gesetzesänderungen und für eine zeitlich befristete Reduzierung der Milchmenge. Ich wünsche Ministerin Hinz viel Erfolg bei der Sonderkonferenz der Agrarministerinnen und -minister morgen in Brüssel.“

 

„Für grundfalsch halten wir GRÜNE das, was die FDP in ihrem Antrag fordert: neue Exportmärkte erschließen. Wollen wir noch mehr Milchpulver nach Afrika schicken und dann zusehen, wie unsere billige Milch die heimische Landwirtschaft dort zerstört? Das entschärft nicht die Situation hierzulande, sondern verschärft die Situation in den Ländern des Südens. Völlig daneben ist auch die Kritik der FDP am Ökoaktionsplan der hessischen Landesregierung. Die FDP sitzt in ideologischen Schützengräben von gestern, die konventionell und ökologisch wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte längst zugeschüttet haben.“

 

 

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