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18.03.2013

Gute Bildung und Betreuung von Anfang an

Die GRÜNE Bildungs- und Betreuungsgarantie für Grundschüler

Vorschau Konzept Nr. 26 - GRÜNE Bildungs- und BetreuungsgarantieMit dem vorliegenden Papier haben wir ein Konzept vorgelegt, mit dem für alle Grundschulkinder ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17.00 Uhr und in den Schulferien gewährleistet werden kann. Unsere GRÜNE Bildungs- und Betreuungsgarantie ermöglicht mehr Zeit für individuelle Förderung zu Beginn der Schulzeit. Denn auf den Anfang kommt es an. Gleichzeitig lösen wir das größte Betreuungsproblem, das Eltern in Hessen haben. Denn nach der Kita beim Wechsel auf die Grundschule bricht für Mütter und Väter ihr Betreuungsarrangement für ihre Kinder oftmals komplett zusammen.

Land, Schulträger und Kommune gemeinsam für Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17 Uhr

Kern der GRÜNEN Bildungs- und Betreuungsgarantie ist eine Vereinbarung zwischen Land, Schulträger und Kommune über die Gewährleistung eines verlässlichen Bildungs- und Betreuungsangebots von 7.30 bis 17.00 Uhr. Derzeit gibt es einen Flickenteppich von Grundschulen mit Betreuungsangeboten, Grundschulen im Ganztagsschulprogramm des Landes und Betreuungsangeboten der Kommunen. Der Ausbau stockt, weil das Land bei den Betreunngs-angeboten auf die Kommunen verweist und die Kommunen vom Land den Ausbau von Ganztagsschulen fordern. Dieses Schwarzer-Peter-Spiel zu Lasten der Kinder sowie ihrer Mütter und Väter wollen wir beenden. Unser Angebot an die Kommunen lautet: Das Land gewährleistet im Rahmen des Ganztagsschulprogramms an fünf Tagen in der Woche ein Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 14.30 Uhr an den Grundschulen. Im Gegenzug stellt die Kommune je nach Bedarf der Eltern das weitere Angebot von 14.30 bis 17.00 Uhr und in den Schulferien sicher. Beide Angebote werden eng vernetzt und pädagogisch aus einem Guss gestaltet.

Rolles des Landes: Alle Grundschulen ins Ganztagsschulprogramm an fünf Tagen bis 14.30 Uhr

Derzeit befinden sich nur rund ein Drittel der fast 1200 Grundschulen im Ganztagsschulprogramm des Landes. Und selbst von diesem Drittel sind die meisten nur im so genannten Profil 1, d.h. sie stellen an mindestens drei Tagen ein Angebot bis 14.30 Uhr zur Verfügung. Mit dem pädagogischen Konzept einer Ganztagschule oder gar mit den Betreuungsbedürfnissen der Eltern hat dies alles nichts zu tun. Unser Vorschlag lautet: An fünf Tagen bis 14.30 Uhr eine verlässliche Zeit in der Grundschule plus ergänzende Bildungs- und Betreuungsangebote der Kommune bis 17.00 Uhr plus Betreuung in den Ferien.

Rolle der Kommunen: Bildungs- und Betreuungsangebot von14.30 bis 17.00 Uhr und in den Schulferien

Im Anschluss an die verlässliche Zeit bis 14.30 Uhr in der Grundschule ist es in unserem Vorschlag Aufgabe der Kommune, das weitere Bildungs- und Betreuungsangebot bis 17.00 Uhr sicherzustellen. Auch in den Schulferien soll es mit Ausnahme von drei Wochen in den Sommer- und einer Woche in den Weihnachtsferien ein Angebot geben. Für die Kommunen ist dies keine gänzlich neue Aufgabe. Schon heute machen sie vielerorts Angebote. Unser Konzept gibt ihnen einen verlässlichen Rahmen und durch den Ausbau von Ganztagsgrundschulen die notwendige Unterstützung. Dennoch wird es auch für viele Kommunen großer Anstrengungen bedürfen, um tatsächlich ein bedarfgerechtes Angebot vorzuhalten.

Leitlinien: Freiwillig und für alle Eltern verfügbar

Wir GRÜNE betonen, dass unser Konzept ein Angebot ist und auf Freiwilligkeit beruht. Eltern müssen Ihr Kind nicht länger als den Pflichtunterricht in der Grundschule lassen. Aber alle Mütter und Väter, die dies aus pädagogischen Gründen wünschen oder für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauchen, erhalten endlich ein Angebot. Und natürlich sind auch Modelle mit kürzeren Bildungs- und Betreuungszeiten denkbar, je nach Wunsch der Eltern. In diesem Punkt unterschieden wir uns deutlich von den Vorschlägen der SPD. Die SPD will in fünf Jahren 500 verpflichtende Ganztagsgrundschulen schaffen. Wir wollen im gleichen Zeitraum ein freiwilliges Angebot für alle Grundschulkinder unterbreiten.

Finanzierung

Um alle Grundschulen an fünf Tagen die Woche in das Ganztagsschulprogramm des Landes aufnehmen zu können, rechnen wir mit Kosten von 70 Millionen Euro, verteilt auf fünf Haushaltsjahre. Pro Haushaltsjahr müssen wir zusätzlich 14 Millionen Euro realisieren. Angesichts des von schwarz-gelb ruinierten Haushalts ist das ein Kraftakt. Durch die so genannte demographische Rendite und eine klare Schwerpunktsetzung für Bildung im Haushalt halten wir das aber für machbar.