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23.02.2017

Werbung und Wirtschaft an Schulen: Schulen sind keine Startup-Brutkästen

Die GRÜNEN im Landtag erteilen der Ökonomisierungs-Kampagne der FDP an Schulen eine klare Absage. „Wir sehen ganz klar, dass Schule einen Bildungsauftrag jenseits der ökonomischen Verwertbarkeit haben muss. Bildung muss ganzheitlich sein und eine Vielfalt an Themen umfassen. In der Schule sollen alle Fächer von Mathematik bis zu Sprachen oder Kunst ihren Raum behalten. Schule ist nicht nur Berufs- und Wirtschaftsvorbereitung“, betont Daniel May, Abgeordneter der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, im Plenum des Landtages. „Wirtschaftlichte Themen sind im Übrigen schon lange Teil des Lehrplans. Über die Chancen und Risiken der Selbständigkeit oder der abhängigen Beschäftigung wird auch jetzt schon im Unterricht diskutiert. Weshalb jetzt andere Inhalte wie kritisches Denken, Naturwissenschaft und Technik oder Erfahrungen in Kunst, Kultur und Musik, der ‚unternehmerischen Kompetenz‘ weichen sollen, ist nicht klar.“

Auch den zweiten Vorschlag, mehr Werbung in Schulen zuzulassen, weisen die GRÜNEN vehement zurück. „Das Anliegen, Werbung an Schulen zu erleichtern, geht vollständig am notwendigen Neutralitätsgebot einer staatlichen Schule vorbei. Für uns GRÜNE steht fest: auch in Zukunft werden sinnvolle Kooperationen zwischen Wirtschaft und Schule von uns ermöglicht und begrüßt, wie beispielsweise im Rahmen der Berufsorientierung. Einer unbegrenzten Ökonomisierung der schulischen Bildung, wie sie die FDP vorschlägt, erteilen wir eine klare Absage“, unterstreicht May. „Es muss verboten bleiben, Schülerinnen und Schüler mit Werbung zu berieseln. Wieso es die Selbstständigkeit von Schülerinnen und Schülern fördern sollte, wenn es Lehrwerke von McDonalds, Coca Cola oder der Deutschen Bank gäbe, das wird wohl das Geheimnis der FDP bleiben. Wir stehen dazu: aufgrund des Neutralitätsgebots der Schule muss es ein allgemeines Werbeverbot an Schulen geben. Es ist im höchsten Maße bedauerlich, dass die FDP nun diesen überparteilichen Konsens verlässt und aus fadenscheinigen Gründen eine Abschwächung des Werbeverbots anstrebt.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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