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25.08.2016

Schuljahresbeginn: Konsequent für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit

Die GRÜNEN im Landtag begrüßen, dass mit Beginn des neuen Schuljahres die bildungspoliti-sche Schwerpunktsetzung auf mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit konsequent fortge-setzt wird. „Seit Beginn der Legislaturperiode haben wir der Bildungspolitik eine neue Richtung gegeben. Bereits das dritte Schuljahr in Folge werden die Bereiche Ganztagsschulprogramm, Lehrerzuweisung nach Sozialindex, Deutschförderung für Migranten und Inklusion in einem Umfang ausgebaut, den es bislang in Hessen nicht gegeben hat“, betont der bildungspolitische Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mathias Wagner. Alle Experten seien sich einig, dass durch verstärkte Anstrengungen in den genannten Themen, ein mehr an Bil-dungs- und Chancengerechtigkeit erreicht werden könne. „Deshalb haben wir seit Beginn dieser Legislaturperiode für diese Bereiche über 2.300 Stellen zusätzlich zur Verfügung gestellt.“

Schulversuch zur vollständigen Binnendifferenzierung an Integrierten Gesamtschulen

Besonders erfreut sind die GRÜNEN über den in diesem Schuljahr startenden Schulversuch, bei dem die Integrierten Gesamtschulen (IGS) vollständig ohne Aufteilung in Kursen unterrichten. Dafür bestehen die Klassen nur noch aus 25 Schülerinnen und Schülern. Zu den bereits existierenden Versuchsschulen kommen acht weitere IGSen hinzu, die dieses Konzept des längeren gemeinsamen Lernens umsetzen. „Mit der Schulgesetznovelle beabsichtigen wir diesen Schulversuch dann in ein Regelmodell zu überführen. Die GRÜNEN haben diese Form des längeren gemeinsamen Lernens schon lange gefordert, jetzt wird sie umgesetzt.“ betont Wagner.

Rund 600 Stellen mehr für das Ganztagsschulprogramm, 230 Stellen allein in diesem Schuljahr

Seit 2014 habe der Ausbau des Ganztagsschulprogramms deutlich an Tempo gewonnen und es seien insgesamt fast 600 Stellen zusätzlich bereitgestellt worden. „Allein in diesem Schuljahr stehen 230 zusätzliche Stellen den Schulen zur Verfügung. Damit treiben wir mit dem Pakt für den Nachmittag ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17.00 Uhr an den Grundschulen voran“, erklärt Wagner. „Zusätzlich konnten durch das Sonderprogramm Ganztagsschule für das Schuljahr 2016/17 auch alle Anträge von Grundschulen auf Umwandlung in eine rhythmisierte Ganztagsschule nach Profil 3 genehmigt werden. Die Versuche der Opposition den Pakt für den Nachmittag gegen das Konzept der rhythmisierten Ganztagsschule auszuspielen, ist also ein reiner Popanz ohne jegliche Substanz.“

1150 Stellen mehr für die Deutschförderung von Migranten, 890 Stellen in diesem Schuljahr

Im Bereich der Sprachförderung habe sich die Stellenzahl seit Beginn der Legislaturperiode von 1.020 im Schuljahr 2013/14 auf 2.170 im jetzt beginnenden Schuljahr mehr als verdoppelt. „Durch die große Zahl an Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, sind wir in diesem Bereich besonders gefordert. Wir werden unserer Verantwortung für eine gelungene schulische Integration gerecht und schaffen für das neue Schuljahr nochmals 890 Stellen“.

445 Stellen mehr für den inklusiven Unterricht, 135 Stellen in diesem Schuljahr

Erstmals seien zum neuen Schuljahr fast genauso viele Lehrkräfte im inklusiven Unterricht wie an Förderschulen im Einsatz. „Unserem Ziel, den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderungen von der Ausnahme zur Regel zu machen, sind wir damit wieder ein gutes Stück näher gekommen. Mit den im neuen Schuljahr beginnenden inklusiven Schulbündnissen setzen wir diesen Weg konsequent fort“, erklärt Wagner. Möglich sei dies seit Beginn der Legislaturperiode durch den Einsatz von zusätzlich 445 Stellen für den inklusiven Unterricht geworden. „Es bleibt gerade in diesem Bereich noch eine Menge zu tun, aber die Richtung stimmt“.

180 Stellen mehr für die Lehrerzuweisung nach Sozialindex, 60 davon in diesem Schuljahr

„Schulen, die in sozial benachteiligten Gebieten arbeiten, verdienen für ihre besonders anspruchsvolle Arbeit auch eine besondere Unterstützung. Das ist die Idee des Sozialindexes, den wir im neuen Schuljahr um 60 Stellen ausweiten“, so Wagner.

G8/G9: Ein gelöstes Problem ist ein verlorenes politisches Thema

Zum neuen Schuljahr wechselten weitere Schulen zum Abitur nach 13 Schuljahren (G9) zurück. Hessenweit gäbe es nur noch 14 Schulen (von 223 Gymnasien und Kooperativen Gesamtschulen), die ausschließlich G8 anbieten. „Den Schulgemeinden vor Ort die Wahl zu lassen, statt von oben zu verordnen, hat sich bewährt. Das jahrelange Streitthema G8/G9 ist keines mehr. Der von den GRÜNEN seit Jahren favorisierte Ansatz der Wahlfreiheit hat sich als richtig erwiesen“, unterstreicht Wagner.

Ausbau des islamischen Religionsunterrichts geht weiter

Mit dem neuen Schuljahr erhöhe sich auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die am isla-mischen Religionsunterricht teilnehmen von über 2000 auf über 3000. „Der islamische Religi-onsunterricht unter Aufsicht und in Verantwortung des Staates ist ein wichtiger Beitrag zur Integration. So wie es evangelischen und katholischen Religionsunterricht gibt, sollen auch Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens ein schulisches Angebot haben. Der islamische Religionsunterricht leistet auch einen Beitrag dazu, das Vermitteln des Islams eben nicht selbsternannten Predigern zu überlassen, die die Religion für ihre Zwecke missbrauchen“, so Wagner.

Über 38.000 Stellen Grundunterrichtsversorgung – über 2.000 Stellen für 105 Prozent Lehrer-zuweisung – fast 7.000 Stellen für weitere Fördermaßnahmen

Die Ausstattung der hessischen Schulen zum neuen Schuljahr lasse sich auch und gerade im Vergleich zu anderen Bundesländern sehen. „Der Grundunterricht wird mit 38.000 Stellen vollständig abgedeckt. Das gilt in Hessen als normal und selbstverständlich. Schaut man in unser Nachbarland Rheinland-Pfalz will die dortige Regierung laut Koalitionsvertrag diese 100 prozentige Unterrichtsabdeckung in den nächsten Jahren erst noch erreichen.“ Auch bei der Lehrerzuweisung über den unmittelbaren Bedarf hinaus setze Hessen mit einer der 105 prozentigen Lehrerzuweisung im Landesschnitt bundesweite Maßstäbe. „Und zusätzlich stehen insgesamt fast 7.000 Stellen für die Bereiche Deutschförderung, Ganztag, Inklusion, mobile Lehrervertretung und weitere Förder- und Unterstützungsmaßnahmen für die Schulen zur Verfügung.“

Schulanfang: Beste Voraussetzungen für Bildungs- und Chancengerechtigkeit


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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